Reden

Grußwort im Namen des in Sachsen akkreditierten konsularischen Korps.
7. Sächsischer Industrieball, Industrie-Museum Chemnitz
22. September 2007

[Es gilt das gesprochene Wort.]

Verehrter Herr Präsident des Industrievereins Sachsen 1828,
lieber konsularischer Kollege Prof. Dr. Reinhard Erfurth,
Verehrte Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft,
Meine verehrten Kollegen des Konsularischen Korps,
Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Es ist eine Freude und eine Ehre, heute abend zusammen mit Ihnen die wirtschaftliche Erneuerung und den industriellen Fortschritt in Sachsen und Mitteldeutschland zu feiern. Im Namen des Korps der ausländischen konsularischen Repräsentanten, die im Freistaat Sachsen akkreditiert sind, danke ich dem Industrieverein Sachsen 1828 e.V. für ihre großzügige Initiative, Diplomatie und Wirtschaft in der wunder-baren Atmosphäre des jährlichen Industrieballs zusammen zu führen.

Erlauben Sie mir kurz, mich auch den Gästen vorzustellen, die ich leider noch nicht persönlich kenne. Ich bitte auch um Nachsicht, wenn ich gleichzeitig einige Fachbegriffe kurz erläutere. Mein Name ist Mark Scheland. Ich bin bereits im 25. Jahr als Diplomat, das heißt als Beamter im auswärtigen Dienst, für das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika tätig. Vor zwei Jahren kam ich nach Leipzig, um hier meinen Dienst als Generalkonsul eines großen konsularischen Distrikts, der die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen umfasst, anzutreten.

Mein Land, sowie fünf weitere Länder unterhalten Konsulate in Sachsen, die jeweils von Berufsdiplomaten geleitet werden. In jeder dieser Vertretungen bieten die offiziellen Vertreter der Länder und üblicherweise eine größere Anzahl von deutschen Mitarbeitern Dienstleistungen für die eigenen Landsleute an. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Beziehungen des Heimatlandes mit dieser deutschen Region zu fördern. Neben den USA unterhalten Rußland, Polen, Griechenland und Italien Vertretungen in Leipzig. Außerdem befindet sich in der Landeshauptstadt Dresden das Generalkonsulat der tschechischen Republik. Leider wird sich unsere Anzahl in einigen Wochen verringern, da die italienische Regierung aus Kostengründen die Schließung ihres Generalkonsulats vorsieht. “Kosteneinsparung” ist sicherlich eines der Worte, die ich erfolgreichen Geschäftsleuten wie Ihnen nicht näher erläutern muss.

Das konsularische Korps ist jedoch deutlich größer und “globalisierter” als die Gruppe, von der ich eben sprach. Nach meinen letzten Informationen sind zusätzlich insgesamt 17 Honararkonsule – das sind oftmals herausragende deutsche Geschäftsleute, Anwälte, oder andere Experten - akkreditiert, ausländische Regierungen vor Ort in Sachsen zu verteten. Aus den angrenzenden Bundesländern in Mitteldeutschland kommen noch einmal acht Nationen zu den eben genannten 17 hinzu. Die Bandbreite der Staaten, die in unserem konsularischen Korps vertreten sind, reicht von Sri Lanka, Thailand und den Philippinen, über den gesamten europäischen Kontinent bis nach Mali, Südafrika und Panama. Jedem von uns, sei es als Berufs- oder Honararkonsul, ist es ein Anliegen, Geschäftsleute aus unseren jeweiligen Heimatländern beim Aufbau von Handelsbeziehungen innerhalb Sachsens zu unterstützen. Außerdem helfen wir unseren Botschaftern in Berlin indem wir sie regelmäßig über wichtige wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Vorgänge in unserem Distrikt informieren. Ich bin hocherfreut darüber, diese Gruppe als “Doyen” – ein vornehmeres Wort für Sprecher - vertreten zu dürfen und mehrere Mitglieder des konsularischen Corps heute Abend hier begrüßen zu können.

Meine Damen und Herren,
Nach einem Jahr in Deutschland, in dem Fußball im Zentrum des öffentlichen Interesses stand, hat die Diplomatie im Jahr 2007 die Schlagzeilen bestimmt. Deutschland hat im Rahmen seiner 6-monatigen EU-Ratspräsidentschaft und als Vorsitzender der G8-Gruppe der bedeutendsten industrialisierten Demokratien der Welt, eng mit denjenigen Ländern zusammen gearbeitet, die in Sachsens konsularischem Korps vetreten sind. Es ging um Themen, die für Sie als Geschäftsleute wie auch als engagierte Bürger von großem Interesse sind. Obwohl Heiligendamm hinter uns liegt, geht die Arbeit an wichtigen Aspekten der nationalen Sicherheit und Terrorbekämpf-ung, ebenso wie in den Bereichen Welthandel, Energiesicherung und dem nachhaltigen Umgang mit unserem Klima und der Umwelt weiter.

Deutschland, die Vereinigten Staaten und weitere Länder bereiten sich gerade auf das erste “Meeting of the Major Economies” - wie wir es nennen – vor, um gemeinsame Strategien zur Verringerung der Auswirkungen menschlichen Handelns auf den Klimawandel zu entwickeln. Das Treffen findet am 27. und 28. September auf Initiative des US-Präsidenten Bush in Washington statt, genau in der Woche, in der auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon wichtige Staatsvertreter zu Spitzengesprächen zum Klimawandel und zu Energiefragen eingeladen hat. Dem Treffen in Washington werden umfassende Vorbereitungen für die kommende UNO-Klima-Konferenz folgen, die im Dezember auf Bali stattfinden wird, und für das Teffen der Unterzeichner des Kyoto-Protokolls. Es ist den beteiligten Regierungen, das schließt auch die Vereinigten Staaten ein, ein Anliegen, einen Beitrag zu den internationalen Bemühungen zu leisten, bis Ende 2009 Übereinstimmung über die grundlegende Struktur einer neuen globalen Vereinbarung zu finden, die nach dem Auslaufen des Kyoto Protokolls im Jahre 2012 dieses ablösen soll.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Die Nationen, die in unserem konsularischen Korps vertreten sind, sehen genau wie Deutschland die Notwendigkeit, den Wohlstand zu mehren und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Viele der heute Abend hier vertretenen Wirtschaftsbereiche besitzen Antworten auf diese Herausforderung. Ich möchte mich nochmals bei meinem Kollegen, dem Honorarkonsul von Österreich und zudem Ihrem Vereinspräsident, Prof. Dr. Erfurth, dafür bedanken, uns allen – Diplomaten, Ingenieuren und Unternehmern - an diesem Abend die Gelegenheit zu ermöglichen, unsere Ideen miteinander auszutauschen. Im Namen des konsularischen Korps wünsche ich der Industrie Sachsens weiterhin kontinuierliches Wachstum, Dynamik und Erfolg.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.