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CONSUL GENERAL

5. Elysium Festival
Generalkonsul Eric Nelson

Bernried, 25. Mai 2008
Es gilt das gesprochene Wort

Herr Staatsminister,
liebe Ehrengäste,
liebe Festgäste:

Amerikanische Diplomaten hatten schon immer ein Faible für Bayern.
Mein Vorvorvor...-Gänger im Amt des amerikanischen Generalkonsuls in Bayern war Sam Woods.
Er hatte eine ganz fabelhafte Idee.
Er heiratete die amerikanische Brauerei-Erbin Wilhelmina Busch, die hier am Starnberger See lebte.

Meine Damen und Herren:
• Bayern
• Brauerei
• Bernried
Besser kann man es als amerikanischer Diplomat nicht machen.
Auf Neudeutsch würde man es "best practices" nennen.

Auch für Nachhaltigkeit hat das Ehepaar Busch-Woods gesorgt. Sie schufen eine Stiftung, um den Bernrieder Park aus ihrem Besitz für künftige Generationen zu erhalten. Die Bernrieder und die vielen Besucher nutzen diese Idylle am See heute ausgiebig zur Erholung.

Apropos Idylle: Bernried ist auch für mich eines der schönsten Fleckerl in Bayern. Nicht umsonst trägt es den äußerst begehrten Titel "schönstes Dorf Deutschlands".
Aber Bernried hat sich nicht damit begnügt. 
Es wollte nicht nur "schön" sein.
Es wollte auch aller Welt zeigen, dass vielfältiges Kulturleben nicht nur in Großstädten wächst und gedeiht.
Seit fünf Jahren hat sich hier ein einzigartiges bayrisch-amerikanisches Kulturprojekt etabliert.
"Elysium" hat am Starnberger See seine europäische Heimat - sein Paradies - gefunden.
Schließlich bezeichnet Elysium in der Mythologie ja auch ein Paradies - eine Insel der Seligen.
Bernried eben!
Die Festival-Macher hätten keinen besseren Ort wählen können.
Ein weiteres Paradebeispiel für "best practices"!

Auch die Elysium-Macher haben für Nachhaltigkeit gesorgt. Gregorij von Leïtis, der Intendant des Elysium-Festivals, betont, er will mit diesem Festival - so wörtlich -
"Brücken bauen und die Menschen zusammenführen."
Nur ein Beispiel: Mit der Sommerakademie fördert er künstlerischen Nachwuchs. Er bietet jungen Künstlern ein Forum, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Dieses Jahr erarbeiten sich amerikanische Nachwuchskünstler deutsche Musikstücke und geben Ende Juni hier ein Abschlusskonzert.
So baut das Festival Brücken und schafft Beziehungen zwischen Kontinenten und Menschen.
Diese Art von Kulturaustausch fördert Netzwerke der Zusammenarbeit und persönliche Kontakte von Mensch zu Mensch.  
 
Wir Diplomaten nennen diese Begegnungen "cultural diplomacy."
Die auswärtige Kulturpolitik ist fester Bestandteil der amerikanischen Außenpolitik. Der Kulturaustausch ist eine klassische Methode, Freundschaft und Verständnis zwischen Staaten, Kontinenten und Kulturen zu intensivieren.
Kultur, sagt man, ist die Seele einer Nation.
Eine Nation definiert sich über ihre Kultur.
Kultur baut Vorurteile ab und Vertrauen auf.

Um den Kulturaustausch auch logistisch zu fördern und zu erleichtern, haben wir im amerikanischen Generalkonsulat in München im Jahr 2006 eine Visumabteilung eröffnet. Auch das gehört zu unserer Kulturdiplomatie. In knapp zwei Jahren haben wir mehr als 7.400 Visa für Austausch-Besucher ausgestellt. Dazu kommen noch über 1.200 Visa für Arbeitsaufenthalte - fast die Hälfte davon für Künstler. Darauf sind wir sehr stolz.

Die Liste der bayrisch-amerikanischen Kulturbeziehungen ist lang und eindrucksvoll.
Schon im neunzehnten Jahrhundert kamen auffallend viele amerikanische Kunststudenten nach Bayern, um an der Kunstakademie in München zu studieren.
Diese Künstler und Kunststudenten waren neugierig. Sie suchten nach neuen Ausdrucksformen, nach Ideen, nach Inspiration.
Sie wollten voneinander lernen.
Sie wollten andere Kulturen kennen lernen.

Bayern war schon damals ein wichtiges Zentrum für künstlerische Zugvögel.
Der kulturelle Dialog zwischen Bayern und Amerika war aber keineswegs eine Einbahnstraße.
Ein berühmtes Beispiel dafür ist Gabriele Münter. Sie bereiste die Neue Welt mit dem Fotoapparat und brachte faszinierende Aufnahmen aus Amerika mit. Bilder, die hier in Bayern die Menschen zum Staunen brachten.
Ein weiteres Beispiel: Die deutsche Bildhauerin Elisabet Ney war im neunzehnten Jahrhundert bekannt für ihre ausdrucksvollen Marmor-Büsten. Sie porträtierte alle großen Persönlichkeiten ihrer Zeit  - so auch den bayrischen König Ludwig den Zweiten. Später wanderte sie in die USA aus. Sie machte eine zweite Karriere in Texas und wurde schließlich in Amerika bekannter als in ihrem Heimatland. Jetzt wird sie auch hier in Deutschland wieder entdeckt. Der amerikanische Botschafter Timken hat erst kürzlich eine Ausstellung mit ihren Werken eröffnet. Dabei betonte er:
"This exhibit of the works of Elisabet Ney shows how art can build bridges."

Die künstlerische Nabelschnur zwischen Europa und Amerika reißt auch in der Gegenwart nicht ab:
• Gerade ist in München eine sensationelle Ausstellung mit Werken des amerikanischen Malers Mark Rothko zu Ende gegangen. Es war eine der erfolgreichsten Ausstellung in der Geschichte der Hypo-Kunsthalle.
• Zur Zeit zeigt das Haus der Kunst eine einmalige Robert Rauschenberg Retrospektive. Auch sie wird sicher Besucherrekorde brechen.
• Ein Kalifornier gibt in der bayrischen Musikwelt den Ton an. Kent Nagano ist derzeit Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper.
Der spannende transatlantische Kulturdialog geht also weiter.

An Ideen herrscht kein Mangel.
Die Umsetzung ist dann allerdings oft nicht ganz so einfach.
Sie verlangt unermüdlichen Einsatz - wie jede kreative Partnerschaft.
Davon können die Elysium-Mitarbeiter - allen voran der Intendant - ein Lied singen. Umso bemerkenswerter ist es, dass die amerikanische Organisation Elysium immerhin schon ein Vierteljahrhundert besteht.

Ich bin besonders stolz, Schirmherr des Elysium-Festivals zu sein.
Das Festival hat mit seiner fünften Auflage längst bewiesen, dass es kein Strohfeuer ist.
Ich bin ganz sicher: das brillante Festival hat Zukunft - im Dorf der Zukunft.
"Elysium" begeistert die Besucher immer wieder mit einem fulminanten Feuerwerk künstlerischer Darbietungen.
Die Götterfunken sind längst auf die Besucher übergesprungen.
Ich wünsche dem Festival viele neugierige, begeisterungsfähige Besucher.
Und den Besuchern wünsche ich:
Beglückende Begegnungen
Paradiesische Entdeckungen
Elysische Sternstunden
Ich danke Ihnen.

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