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Iftaar Dinner Remarks
Generalkonsul Eric Nelson

München, 10. Oktober 2006
Es gilt das gesprochene Wort.

Ich freue mich sehr, dass Sie heute hierher gekommen sind, um das abendliche Fastenbrechen bei mir und mit mir zu begehen. Herzlich willkommen in meinem Haus.

Letztes Jahr hatte mein Vorgänger die Idee zu einem „Iftaar-Dinner, wie wir sagen, hier in diesem Haus. Heuer lade ich zum ersten Mal ein und hoffe, dass daraus eine schöne Tradition wird. Ich will die Gelegenheit nutzen, Ihnen zuzuhören, mit Ihnen zu reden und von Ihnen zu lernen.

„Der Islam ist Teil Deutschlands“, sagte der deutsche Innenminister Schäuble anlässlich der Islamkonferenz in Berlin vor zwei Wochen.

Der Islam ist auch Teil Amerikas:
Etwa sechs Millionen Muslime leben in den Vereinigten Staaten. Sie kamen vornehmlich aus Ländern des Nahen Ostens, aus Nordafrika und aus Asien. Im Jahr 2005 bekamen 96.000 Menschen aus islamischen Ländern ihren „legal permanent resident“-Status für die USA - also das Dauerwohnrecht. Das sind mehr als in irgendeinem Jahr zuvor in den letzten zwanzig Jahren.

Sie leben gerne in den Vereinigten Staaten.
Sie sind Muslime und sie sind Amerikaner.
Sie setzen sich mit uns für Werte wie Glaube, Familie, Ausbildung und Unterstützung der Armen ein.

Die Hoffnungen der Muslime für ihre Familien sind auch die unseren: Frieden, Sicherheit, Freiheit und Menschenrechte.

Das sind Hoffnungen, die in den USA wie auch überall in der Welt gehegt werden. Präsident Bush spricht von „Gesellschaften, die auf der Basis ihrer eigenen Kultur und Traditionen in Frieden leben wollen – miteinander und mit der Welt.

Der Islam ist nicht nur Teil, sondern fester Bestandteil der Kulturen Deutschlands, Europas und Amerikas.

Die bereits erwähnte Islamkonferenz der deutschen Regierung war ein historisches Ereignis. Erstmals traf sich der deutsche Staat ganz offiziell mit Vertretern seiner muslimischen Bewohner.

Von Seiten der Muslime gibt es schon seit zehn Jahren eine bemerkenswerte Initiative, die in den letzten Jahren mehr und mehr Interesse findet. Ich meine den Tag der offenen Moschee, der heuer am Tag der Deutschen Einheit stattfand. Perfect timing, würden wir in Amerika sagen.

Besser konnten die Muslime ihre Verbundenheit mit dem Land, in dem sie leben, nicht ausdrücken.

Besser konnten sie nicht ausdrücken, dass sie zu dieser Gesellschaft gehören.

800 Moscheen hatten eingeladen, und 100.000 interessierte Menschen kamen – um zu lernen, um zu verstehen, um zu würdigen.

In Bayern gibt es seit langer Zeit viele wichtige Initiativen, Religionen und Kulturen zusammenzubringen:

In München leistet IDIZEM seit fünf Jahren Erstaunliches. Die Organisation setzt auf Informationen und Aufklärung.  „Wir wollen nicht nebeneinander, sondern miteinander leben“, lautet ihr Credo.

Augsburg, der Friedensstadt, kommt im interreligiösen Dialog eine ganz besondere Rolle zu. Das alljährlich stattfindende Friedensfest erinnert an den Augsburger Religionsfrieden von 1555 und vereint jedes Jahr mehr Menschen auf dem Rathausplatz bei einer Friedenstafel. Die Muslime gehören seit langem ganz selbstverständlich dazu.

Dem Imam der islamischen Gemeinde Penzberg ist es gelungen, zwischen europäischen Sitten, dem muslimischen Glauben und den Traditionen der Heimat eine Brücke zu schlagen.

Die Begegnungsstätte „Medina“ in Nürnberg entstand bereits 1997  und wirbt seither äußerst erfolgreich für Kulturverständnis.

In Erlangen wurde 2003 erstmalig an einer Grundschule Islamunterricht eingeführt. An der Universität Erlangen werden Lehrer für Islamische Religionslehre ausgebildet.

Allesamt ermutigende Beispiele und Konzepte. Sie zeigen, dass Aufklärungsarbeit Zukunftsarbeit ist.

Genauso wichtig sind Begegnungen einzelner Menschen – nicht organisiert, sondern sozusagen organisch, nicht staatlich verordnet, sondern alltäglich.

Von Toleranz ist im Dialog der Religionen und Kulturen immer die Rede. „Tolerare“ bedeutet soviel wie „dulden, ertragen.“
Das darf uns nicht genug sein.
Wir wollen mehr.  Wir wollen kennen lernen und verstehen.
Wir wollen respektieren und akzeptieren.
Wir sind auf dem richtigen Weg.
Wir wollen den Weg gemeinsam gehen - schließlich sind wir alle Kinder Abrahams.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen Abend.

 

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