jump over navigation bar
Consulate SealUS Department of State
Consulate General of the United States Munich, Germany - Home flag graphic
About Us
 
  Consul General Speeches About the Consulate Programs and Events Job Openings Information Resource Center Meet US In Your Region

CONSUL GENERAL

9/11: Erinnerung, Verwandlung, Erneuerung
Eine Ausstellung der bayerischen Künstler Rudolf Reiter und Heribert Krotter
Generalkonsul Eric Nelson


München, 11. September 2008
Es gilt das gesprochene Wort


Liebe Künstler,
meine Damen und Herren,
liebe Freunde:

Heute vor sieben Jahren stand die Welt für einen kurzen Moment still.
Das Unfassbare hatte eine neue Dimension erreicht.
Wir alle erinnern uns an Bilder des millionenfachen Entsetzens.
• Diese Bilder brannten sich in unser aller Gedächtnis ein.
• Diese Bilder erschütterten Menschen aller Religionen auf der ganzen Welt.

Auf die Sprachlosigkeit folgte der feste Entschluss, den Stillstand nicht zuzulassen.
Es war unmöglich, einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen.
Die ungeheuerliche Dimension der Ereignisse erforderte  differenzierte Wege und Antworten.
War die Sprache der Kunst einer dieser Wege?
Ja.
Gerade die Kunst  bot  Antworten,
als Worte versagten,
als das Unaussprechliche passierte.
Schon Johann Wolfgang von Goethe erkannte:
"Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen."
Die monumentalen Schreckensbilder forderten auch eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik des
11. September.
Mit Betroffenheit allein war es nicht getan.
Die Kunst erwies sich als probates Mittel,
Trauerarbeit zu leisten,
Solidarität zu zeigen
und im Erinnern ein traumatisches Ereignis zu verarbeiten.

"Die Wahrheit der Kunst liegt im Leid, das sie birgt", sagte Fritz Koenig nach den tragischen Ereignissen des 11. September.
Der bayerische Künstler Fritz Koenig hatte 1971 für das World Trade Center eine riesige Bronze-Skulptur geschaffen.
Diese Skulptur stand direkt vor den Eingängen der Twin Towers.
Wie durch ein Wunder hat sie die Katastrophe nahezu unbeschadet überstanden.

Ich freue mich, dass wir heute hier ebenfalls zwei bayerische Künstler vorstellen dürfen.
Beide nähern sich der Tragödie mit ihren Werken. 
Beide schaffen dadurch gesellschaftliches Bewusstsein. 

Heribert Krotter zeigt uns in seinem hier ausgestellten Werken eine Welt, die aus den Fugen geraten ist. Die Grautöne erinnern an, mit Asche und Staub bedeckte Menschen. Diese Bilder haben wir alle noch ganz deutlich vor Augen.


Rudolf Reiters Thema ist die Metamorphose. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch seine Werke.
Seine Arbeiten schließen ein – nicht aus.
Er will Brücken bauen - Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen.

Auch ich als Diplomat will Brücken bauen.
Wir wollen nach den traumatischen Erlebnissen vor sieben Jahren ein Klima der Hoffnung schaffen.
Wir wollen den respektvollen und konstruktiven Dialog aller Kulturen und Religionen fördern.
Deshalb unterstützen wir Programme, die Gemeinsamkeiten betonen und Verschiedenheiten respektieren.
Natürlich habe ich auch ein paar Beispiele parat:
• Hier im Amerika Haus zeigen wir übernächste Woche den Film "Beyond Belief." Er schildert die unglaubliche Geschichte zweier amerikanischer Frauen, die ihre Ehemänner in der Tragödie des 11. September verloren hatten. Anstatt zu resignieren, helfen sie mit ihrer Organisation afghanischen Witwen. Ich lade Sie alle herzlich ein, diese berührende und doch so hoffnungsvolle Geschichte mitzuerleben.
• In den Vereinigten Staaten laden offizielle Regierungsstellen schon seit mehr als zehn Jahren zu Iftaar-Dinners ein. Dies ist ein wertvoller Beitrag zum Dialog der Kulturen.
Er löst wichtige Impulse aus.
Er ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg, bestehende Brücken ein wenig breiter zu machen.
Im Jahr 2005 hatte mein Amtsvorgänger hier in München die Idee zu einem gemeinsamen "Iftaar-Dinner", dem traditionellen Fastenbrechen während des Ramadan. Ich habe in den letzten beiden Jahren diese schöne Tradition fortgeführt. Nächste Woche lade ich wieder zu einem Iftaar-Dinner in mein Haus ein. Das ist für mich eine gute Gelegenheit, Menschen aller Kulturen und Religionen  zuzuhören, mit ihnen zu reden und von ihnen zu lernen.

Aller guten Dinge sind drei. Neben der "Beyond Belief" Veranstaltung und dem Iftaar-Dinner möchte ich Ihnen ein weiteres Programm vorstellen:
• Das US-Generalkonsulat fördert mit dem "Windows on America"-Programm vor allem junge Muslime. Sie sind meist bei Austauschprogrammen unterrepräsentiert. Das haben wir zum Anlass genommen, speziell diesen und anderen jungen Leuten mit Migrationshintergrund eine 10-tägige Reise in die USA zu ermöglichen.  Finanziert wird diese Reise durch eine public-private partnership. Die jungen Leute sollen sich selbst ein Bild von unserem Land machen. Sie bauen dadurch  Vorurteile ab und lernen unsere Gastfreundschaft kennen.
Es ist uns besonders wichtig, gerade junge Menschen in unsere Integrationskonzepte einzubeziehen. Damit garantieren wir den interkulturellen Dialog auch bei künftigen Generationen.   

Meine Damen und Herren:
Der 11. September ist nicht nur ein Tag der Erinnerung.
Der 11. September ist auch ein Tag der Verantwortung für ein friedliches Miteinander in Gegenwart und Zukunft.

Ich danke Ihnen.

 

 

Page Tools:

 Print this article



 
 

    This site is managed by the U.S. Department of State.
    External links to other Internet sites should not be construed as an endorsement of the views or privacy policies contained therein.


Consulate of the United States